Region Bilbao
Ein Schlemmerparadies. Ein Architektur-Eldorado. Ein geschichtliches Lehrstück.
Bilbao
Dort wo früher Hochöfen, Eisenhütten und Schiffsbauunternehmen standen, flanieren heute um die 1.5 Millionen Touristen im Jahr. Noch bis in die 1990er-Jahre sah man den industriellen Niedergang und Arbeitslosigkeit an jeder Ecke in Bilbao. Ausserdem prägten Smog und Terrorismus das Image der Stadt am Nervión-Fluss. Dann kam 1997 das Guggenheim-Museum in die baskische Stadt. Mit dem Bau des kanadisch-amerikanischen Architekten Frank Gehry begann wieder ein Aufwind für die heimliche Hauptstadt des Baskenlandes. Das Guggenheim Museum gehört zu den bekanntesten Werken von Frank Owen Gehry. Hinzu kommen die Walt Disney Concert Hall in Los Angeles, die Louis Vuitton Foundation in Paris oder das New World Center in Miami Beach. Bilbao hat sich seit den 1990-er Jahren neu erfunden und ist unserer Meinung nach ein «must see». Bilbao ist auch gerne Ausgangspunkt für einen Besuch der reichen Weinregion Rioja.
Guggenheim Museum
Auch nach 27 Jahren hat die bizarre allseits überraschende und höchst unkonventionelle Form des weltberühmten Museums nichts an Attraktivität eingebüsst. Die Aussenhülle besteht aus Titanzink – einem Material, das üblicherweise im Flugzeugbau verwendet wird. Der Audioguide erläutert, dass die Stifte einfach so über Frank Gehrys Papier getanzt sind, als er sich an das Design des vielleicht weltweit bekanntesten Museums setzte. Ideen und Gedankenblitze schlugen auf dem Zeichenblock ein. Zudem ist Gehry von Fischen fasziniert. Ist die schuppenähnliche Aussenhülle ein Zeichen davon? Sie ändert ihre Farbe in der Spiegelung des fast rundum vorhandenen Wassers mit dem Himmel. Oder sind es die Innenräume, die immer wieder zueinander fliessen und doch eigenständig bleiben? Was fasziniert mehr: die Architektur selbst oder sind es die Ausstellungen? Finde es selbst heraus. Das Guggenheim Bilbao ist ein faszinierender Ort, den man unbedingt einmal gesehen haben muss.
Architektur
Frank Gehry folgten weitere grosse Namen: Sir Norman Foster baute ein Metro-Netzwerk aus Glas, Stahl und Beton – ein Designstück mit beindruckenden muschelförmigen Eingängen, die die Oberwelt mit der Unterwelt verbinden. Dabei standen Einfachheit, Funktionalität und Ästethik im Vordergrund. Die Stationen sollten weiträumig sein und wenn möglich natürliches Tageslicht erhalten.
Der japanische Architekt Arata Isozaki, der bei der Ausschreibung für den Bau des Guggenheim Museums Frank Gehry unterlegen war, baute über dem ehemaligen Lager der Stadt Bilbao – einem grossen Gebäude im klassischen Stil von dem noch ein Fragment zum Fluss sichtbar ist - Zwillingstürme und damit das «Tor zum bilbainischen Himmel». Die Türme auf 82 Metern Höhe sind verbunden mit weiteren sechs bis acht Stockwerk hohen Gebäuden.
Zu diesem Komplex führt die Zubizuri-Brücke, eine vom valencianischen Stararchitekten Santiago Calatrava entworfene Fussgängerbrücke (was aber nicht genau so vorgesehen war und zu einem Rechtsstreit der Architekturkollegen führte).
Auch das moderne Zentrum für zeitgenössische Kunst und Freizeit vom französischen Architekten Philippe Starck setzt Zeichen. Das ehemalige Jugendstilgebäude in dem sich früher ein Weinlager befand, wurde ausgehöhlt. Auf 43 unterschiedlichen Säulen des italienischen Bühnenbildners Lorenzo Baraldi stehen drei Gebäude mit Mediathek, Ausstellungsräumen, Mehrzweckräumen oder einem Restaurant. Auf 43'000 Quadratmetern öffentlichem Raum entstand eine Begegnungsstätte für der Kultur.